Samstag, 14. Mai 2016
Freitag, 13. Mai 2016
Löwenzahn und Pusteblume
Sattes Gelb, wohin ich schau,
der Löwenzahn ist ganz schön schlau.
Auf jeder Wiese ankert er,
und stellt im Mai ein Blütenmeer.
Doch ein, zwei Wochen später dann,
erinnert man sich kaum daran.
Denn statt der gelben Löwenpracht,
ist er im zarten Weiß erwacht.
Weht dann ein leichter Sommerwind,
bekommt er Flügel und gewinnt,
als Pusteblume federleicht,
ganz schnell für sich ein neues Reich.
Als leichte Feder kommt er an,
und bohrt sich in die Erde dann.
So wird er immer mächtiger,
sein Gelb wird immer prächtiger.
So muss ich gar nicht lange warten,
und find' ihn auch in meinem Garten!
Elfi Saupe 2016
Samstag, 30. April 2016
Freitag, 29. April 2016
Wie man einen Lehrkörper zum Leben erweckt:
Tetate mit Dr. Wiesenflink....
Eine Anekdote aus der Schulzeit von Elfi Saupe
Ich hatte den Auftrag, die Hausaufgaben der gesamten Klasse ins Lehrerzimmer zu tragen. Auf dem
Schulflur begegnete mir Oberstudienrat Dr. Wiesenflink. „Wo wollen Sie hin?“ - „Ins
Lehrerzimmer!“ „Was möchten Sie dort?“ - „Ich soll die Heften dort abgeben!“ „Was sollen Sie?“
„Die Heften abgeben...“ - „te!“ „Wie bitte?“ „...te!“ Dr. Wiesenflink blickte mich streng über seine
randlose Brille an und ich wusste nicht genau, ob er sich verschluckt hatte, oder ob es eine Art
Niesanfall war, der ihn urplötzlich befallen hatte.
Er blickte mich weiter wortlos an. Ich traute mich nicht, einfach an ihm vorbeizugehen und schwieg
abwartend, ob sich sein Anfall wiederholte.
„Was möchten Sie abgeben?“ - fragte er erneut und sprach dabei sehr langsam und deutlich. Ich
verstand nicht, warum er immer fragte. So begriffsstutzig war er doch sonst nicht. „...die H-e-f-t-en.....?“ antwortete ich vorsichtig in Fragestellung.
„Neeiiiinnnn!!!!“ schrie er wie von der Tarantel getroffen und wiederholte immer wieder ereifernd:
„...te, te, te...!““ Dabei spuckte er so stark, dass ich angewidert einen Schritt zurück trat.
Immer noch nicht wissend, was er eigentlich meinte, nahm ich allen Mut zusammen und schrie
zurück: „...te, te, te!“
„Was - te te te..?“ bellte er mich an und wurde dabei hochrot, so dass ich befürchtete, er würde
gleich mit einem Herzinfarkt, laut „tetete“ röchelnd, vor mir zusammenbrechen.
Ich holte tief Luft, machte mich gerade und schrie mit all meiner Kraft: „T-E-T-E-T-E!“ denn ich war mir sicher, dies war der Code für die Freischaltung zum Lehrerzimmer.
Dr. Wiesenflink kniff die Augen zusammen, schnaubte, setzte wider Erwarten ohne ein weiteres
Wort seinen Weg fort und ließ mich einfach auf dem Gang stehen – ohne mich aufzuklären, was
immer er mit diesem geheimnisvollen „Te te te“ meinte.
Ich kam zu dem Schluss, dass er das französische „Tête à tête“ meinte und vielleicht ein
Rendezvous im Sinn hatte – aber mit mir....einer Schülerin? - das wäre in seiner Position und
seinem Alter höchst unpassend.
Egal, ich klemmte meine Heften erneut unter den Arm und trug sie ins Lehrerzimmer, wo mich mein Deutschlehrer schon erwartete und rief: „Ahhh, da bist Du endlich mit den Heften!"
Schulflur begegnete mir Oberstudienrat Dr. Wiesenflink. „Wo wollen Sie hin?“ - „Ins
Lehrerzimmer!“ „Was möchten Sie dort?“ - „Ich soll die Heften dort abgeben!“ „Was sollen Sie?“
„Die Heften abgeben...“ - „te!“ „Wie bitte?“ „...te!“ Dr. Wiesenflink blickte mich streng über seine
randlose Brille an und ich wusste nicht genau, ob er sich verschluckt hatte, oder ob es eine Art
Niesanfall war, der ihn urplötzlich befallen hatte.
Er blickte mich weiter wortlos an. Ich traute mich nicht, einfach an ihm vorbeizugehen und schwieg
abwartend, ob sich sein Anfall wiederholte.
„Was möchten Sie abgeben?“ - fragte er erneut und sprach dabei sehr langsam und deutlich. Ich
verstand nicht, warum er immer fragte. So begriffsstutzig war er doch sonst nicht. „...die H-e-f-t-en.....?“ antwortete ich vorsichtig in Fragestellung.
„Neeiiiinnnn!!!!“ schrie er wie von der Tarantel getroffen und wiederholte immer wieder ereifernd:
„...te, te, te...!““ Dabei spuckte er so stark, dass ich angewidert einen Schritt zurück trat.
Immer noch nicht wissend, was er eigentlich meinte, nahm ich allen Mut zusammen und schrie
zurück: „...te, te, te!“
„Was - te te te..?“ bellte er mich an und wurde dabei hochrot, so dass ich befürchtete, er würde
gleich mit einem Herzinfarkt, laut „tetete“ röchelnd, vor mir zusammenbrechen.
Ich holte tief Luft, machte mich gerade und schrie mit all meiner Kraft: „T-E-T-E-T-E!“ denn ich war mir sicher, dies war der Code für die Freischaltung zum Lehrerzimmer.
Dr. Wiesenflink kniff die Augen zusammen, schnaubte, setzte wider Erwarten ohne ein weiteres
Wort seinen Weg fort und ließ mich einfach auf dem Gang stehen – ohne mich aufzuklären, was
immer er mit diesem geheimnisvollen „Te te te“ meinte.
Ich kam zu dem Schluss, dass er das französische „Tête à tête“ meinte und vielleicht ein
Rendezvous im Sinn hatte – aber mit mir....einer Schülerin? - das wäre in seiner Position und
seinem Alter höchst unpassend.
Egal, ich klemmte meine Heften erneut unter den Arm und trug sie ins Lehrerzimmer, wo mich mein Deutschlehrer schon erwartete und rief: „Ahhh, da bist Du endlich mit den Heften!"
Donnerstag, 28. April 2016
Problemchen mit Strähnchen
Eine haarige Geschichte von Elfi Saupe
Regenwetter in Hamburg - das Haar hängt. Schlaff und dünn baumeln mir die Ponysträhnen ins Gesicht. Ich muss etwas tun! Dauerwelle? Kommt nicht in Frage! Nach meinem letzten Ausflug in die Löckchenwelt hatte ich das Aussehen einer Afro-Europäerin - das muss ich nicht wieder haben! Also, wie wäre es mal mit Strähnchen?
Für geschulte Friseure ein "Klacks" - denke ich - und gehe in den erstbesten Friseurladen. Ein freundliches junges Mädchen kommt lächelnd auf mich zu: "Was kann ich für Sie tun?"
"Ich möchte mir Strähnchen machen lassen!"
"Haben Sie einen Termin?"
"Nein, das ist eine spontane Idee", entgegne ich.
"Oh, da muss ich erst einmal schauen, ob wir einen Termin frei haben.....!"
Ich blicke erstaunt in den Salon und stelle fest, dass außer mir nur noch eine weitere Angestellte im Laden ist und blicke mit Fragezeichen zurück. Aber das nette junge Mädchen lässt sich nicht irritieren. Sie blättert wichtig in ihrem Terminplaner und geht dann zu ihrer Kollegin. Die beiden tuscheln miteinander und dann kommt die Kollegin freundlich lächelnd auf mich zu.
"Sie möchten Strähnchen haben?"
"Ja, wenn das möglich ist..."
"Ich schau mal, ob wir sie mit einplanen können.... wann möchten Sie denn einen Termin haben?"
"Jetzt?!"
"Oh, das könnte eng werden - aber gut, wir probieren es! Nehmen Sie schon mal Platz!"
Erleichtert, dass ich doch noch gnädig aufgenommen werde setze ich mich an einen Friseurtisch. Einmal Lätzchen um und dann kommt die große Frage: "Welche Farbe möchten Sie denn in ihrem Naturton haben?"
"Och, ein leichtes Blond vielleicht?!" überlege ich laut und bekomme auch schon eine Tabelle mit bunten Haaren gereicht. Ich entscheide mich für einen goldbraunen Ton, der gut zu meinem dunkelbraunen Haar passt.
Die Prozedur beginnt: Zunächst wird mir eine Haube aufgestülpt, mit der ich aussehe, als würde ich bei der nächsten Olympiade in der Schwimmstaffel starten wollen. Nun kommt das junge Mädchen mit einer sehr feinen Häkelnadel, durchsticht die Haube und holt feine Haarsträhnen heraus. Ich bekomme mehr und mehr Ähnlichkeit mit einer Außerirdischen und überlege, ob die Idee wirklich so gut war.....
Leicht versonnen ertrage ich die Prozedur und spüre plötzlich einen schmerzhaften Stich am Hinterkopf. "Aua!", schreie ich und sehe im Spiegel den entsetzten Blick des Mädchens! Sie starrt bewegungslos auf meinen Kopf, verdreht die Augen und sackt in sich zusammen.
Ihre Kollegin kommt herbeigeeilt und beugt sich über die Ohnmächtige: "Was haben Sie mit ihr gemacht?"
"Iich?", frage ich ungläubig zurück? "Gar nichts!"
Ich fühle mit meiner Hand am Hinterkopf die schmerzende Stelle und merke, wie eine warme Flüssigkeit meine Finger feucht werden lassen. Ich schaue auf meine Hand und sehe "BLUT!" - Das unschuldige Wesen hat meine Kopfhaut durchstochen!
Die Kollegin eilt fort und holt ein feuchtes Tuch. Aber mein Sonnenschein wacht schon wieder auf: Etwas benommen schaut sie mich an und nuschelt: "En'schuldigung.... ich kann.... kein Blut sehen!"
Na, halb so wild - ich bin ja hart im Nehmen! Aber ob ich mir bei solchen Attacken jemals wieder Strähnchen von einer Fachfrau machen lasse? - ich weiß es nicht....
Das gute Kind wird im Personalraum zur Besinnung eingelagert, die Kollegin übernimmt meine Kopfverletzung und bietet mir an, die Behandlung zu Ende zu führen. Doch mir ist die Lust auf bunte Strähnchen vergangen und ich nehme Abstand davon,
Ich ziehe es vor, mir die Haube zu entfernen und wieder mit langen Ponysträhnen weiter durch das Hamburger Regenwetter zu stiefeln....allerdings mit Mullbinde und Pflaster am Hinterkopf ....
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